Offener Brief an die organisierende Landeszentrale für politische Bildung

Offener Brief an die organisierende Landeszentrale für politische Bildung

Sehr geehrte Damen und Herren der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen,

besten Dank für Ihre Einladung zu Ihrem Wahlforum am 10.07.2019 im Kreiskulturhaus Torgau / Landkreis Nordsachsen.
Ich möchten Ihnen mitteilen, dass ich an Ihrem Wahlforum nicht interessiert bin.

Erlauben Sie mir bitte, daß ich meine Entscheidung begründen darf, da Sie für mich ein wichtiger Verantwortungsträger im Land Sachsen sind.

Ich werde bei Ihrer Veranstaltung auf meine Art anwesend sein   – um nicht den Eindruck des „Wegduckens“ zu erwecken –  und ich werde dem Bürger meine Ansicht über diese Schau kundtun!

Desweiteren muß ich Ihnen sagen, daß ich zur SPD-gelenkten LVZ und deren Berichterstattung, die in der  sprachlichen Diktion nur hetzerisch gegen die AfD auftritt, schon seit Jahren absolut kein Vertrauen mehr habe.
Warum?
Als kleines Beispiel sei hier nur der Leitartikel/J. Emmendörfer/LVZ/06-2019 genannt:
„Jetzt hat sich eine Partei festgesetzt, die nicht offen rechtsextrem auftritt, aber in Ihren Reihen Gestalten duldet, die erkennbar mit unserem demokratischen Wertesystem nicht viel am Hut haben.“ – und in diesem Text wird die AfD unterschwellig im Zusammenhang mit 1933 gebracht, mit der weiteren Aussage, dass es „kein Hinterher“ mehr gab…!Von solchen, den Bürger verdummenden Journalisten, möchte ich auf keinen Fall befragt werden, und ich möchte auch nicht unter der Rubrik „Gestalt der AfD“ bei dieser Schau auftreten.

Sollten Sie als „Landeszentrale für politische Bildung“ hier nicht wenigstens unabhängig sein? !!!

Auch bin ich erstaunt, daß gerade Sie, die Landeszentrale für politische Bildung, nicht informiert ist, dass die typischen Wahlforen für die Bürger, lt. Trendforscher S.G. Janszky, nicht mehr interessant für diese sind; u.a. auch, weil die Bürger mittlerweile wissen, was sie dort erwartet…  –  Und ich glaube, sie haben schon genug von den abendlichen, mehr und mehr erschreckenden Sendungen von Maischberger und Co. , und wollen nun nicht mehr ihre wertvolle Feierabendzeit bei ähnlichen Scheingefechten (meist mit bestellten Klatschern und Leuten mit Lust am Spektakel) verbringen.

Ich will deutlich werden:

Was ist das für eine Diskussion zur Darstellung und um den Kampf um die besseren Argumente/Forderungen der Parteien, wenn von vorn herein das ERGEBNIS, der SIEGER, feststeht!

Sie wissen doch, daß der Herr Ministerpräsident schon JETZT das Ergebnis der Landtagswahl am 01.09.2019, dem Bürger präsentiert hat: die „Nationale Front“  –  was für eine Anmaßung dem Wählerwillen gegenüber und was für ein Pakt, der sogar die Vertreter des ehemaligen SED-Regimes / Die Linke (SED-Nachfolgepartei) einschließt, nur um seinen eigenen MACHTERHALT zu sichern!
Ja, vielleicht bräuchte der Herr Ministerpräsident mal von Ihrer Einrichtung etwas Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie und Diktatur!

Glauben Sie mir, für solche undemokratischen Entwicklungen bin ich 1989, wie viele andere Bürger auch,  NICHT auf die Straße gegangen.
Und glauben Sie mir, die Bürger erkennen sehr wohl diesen Trend, der sich in allen wirtschaftlichen und  gesellschaftlichen Bereichen abzeichnet und sie wenden sich immer mehr von der Politik ab  –   die ca. 50% Nichtwähler sind doch der Beweis! Oder??? !!!
Aber wem sag ich das!
Sollte das nicht für Sie ein Zeichen sein, dass Sie andere, wichtigere Aufgaben haben, als mit parteiabhängigen Journalisten „Scheingefechte“ zu organisieren?!

„Scheingefechte“ auch deshalb, da nicht nur der Sieger von Anfang an feststeht, sondern auch die  Programme von den 5 Ihrer aufgezählten Kandidaten (CDU, Die Linke, SPD, Bündnis 90/Grüne, FDP) GLEICH sind, bzw. sich lt. o.g. Trendforscher Janszky/LVZ 21.06.2019, nur marginal unterscheiden.
Also bleibt auch die Vergleichbarkeit der Programme auf der Strecke  – es wird sehr eigenartig wirken, wenn die vorher angeführten  „5“ miteinander diskutieren, wo es nicht viel zu diskutieren gib!
Nun, hier kann wohl dann nur noch die AfD helfen, um aus diesem „Katzenjammer“ herauszu finden?!
Laden Sie uns deshalb ein?!?
Doch, bedenken Sie bitte auch hierbei, dass Frau Kramp-Karrrenbauer mit aller Härte   – und jedes Mittel wäre ihr dabei recht / LVZ v. 25.06.2019 –   gegen Ihre CDU-Mitglieder vorgehen wird, die mit AfD-Mitgliedern zusammen agieren … !
Nun, da ich will doch dem nordsächsischen CDU-Kandidaten (ehemaliger sächsischer Polizeipräsident und  zu SED-Zeiten, Major der Volkspolizei) die Not ersparen, neben einer AfD – Frau, mit evtl.“ rechtsextremistischen, antisemitischen und rassistischen Gedankengut“ (P. Ziemiak/LVZ v. 25.06.2019) sitzen zu müssen….. !

Und:
Im Übrigen, die Parteien , die sich hier als demokratische Diskutanten anbieten, haben die AfD im sächsischen Landtag 5 Jahre in ihrer parlamentarischen Arbeit boykottiert, d.h. alle Anträge der AfD wurden gemeinschaftlich ohne Begründung abgelehnt (und dies wissen Sie auch!)  –  was für ein Theater !!!
Nun ja, diese Demokraten waren sogar am Überlegen, ob sie den AfD-Volksvertretern die Hand zum Gruß reichen sollten   –  aber, die Ideen der AfD-Parlamentarier konnten diese dann doch gelegentlich ganz gut für ihre eigenen Anträge gebrauchen….
Und jetzt wollen diese Demokraten mit dieser stets verteufelten AfD „diskutieren“! ? !
Donnerwetter   –   Was für ein Sinneswandel!

Tut mir leid, aber ich empfinde Ihre Einladung, mir und in dem Sinne auch meiner Partei gegenüber, als unaufrichtig und heuchlerisch.
Viele daraufhin angesprochene Bürger bestätigten mich in diesem Empfinden. Zumal insbesondere dann, wenn sie sich der AfD interessiert zuwenden und dann sehr oft mit Haß und Gewalt von sogenannten „Autonomen“ bzw. Linksradikalen konfrontiert werden. Sie werden auf dem Weg, auch zu solchen Foren  -genauso wie die AfD-Politiker- , bedroht, bespukt, geschlagen und dies auch häufig, von Demonstrationsbündnissen, bei denen Sozialdemokraten, Grüne u.a. zusammenarbeiten .
In Ausstellungen stellt man sie bloß, im Job werden sie gemobbt (ich muß Sie hier nicht an Herrn Axel Krause, an Herrn Vetterlein und an die Bibliothekarin v. Dresden u.v.a.m. erinnern) und ihre Autos gehen in Flammen auf, und ich muß nicht auch noch erwähnen, daß man auch unseren Politikern die Köpfe einschlägt!
Dieses Szenario möchte ich den Bürgern und auch mir ersparen.
Wichtiger ist mir, mit vielen Bürgern DIREKT ins Gespräch zu kommen.

Ein hoher Vertrauensverlust in unsere Demokratie und in das Funktionieren unserer politischen Kultur ist programmiert und wird deutlich sichtbar.
Wäre nicht hier IHR Betätigungsfeld?

Sie werden jetzt einwenden, daß andere AfD-Politiker an Ihrer Veranstaltung teilnehmen; nun,  jeder ist für sich selbst verantwortlich, und wir sind eine demokratische Partei und nicht die SED, wo alle „antanzen“ mußten….

Meine Damen und Herren der Landeszentrale für politische Bildung,

ich bin 1989 für die Beseitigung einer Diktatur auf die Straße gegangen und habe vor den Gewehren der SED-Diktatoren gestanden und muß nun zusehen, wie die von uns Bürgern friedlich erstrittene Demokratie immer mehr bröckelt und vieles von dem alten sozialistischen Gedankengut, Gehabe und auch sozialistischer Funktionselite  (schauen Sie bitte etwas nach oben!!!), einem im Alltag und nicht nur dort (!) , immer öfter begegnet.
Es entsetzt mich sehr und macht mich traurig zugleich, wenn mir die Bürger auf der Straße sagen:
„… das ist jetzt schlimmer als zu DDR-Zeiten…!“

Haben wir die Vergangenheit nicht bewältigt!?
War `89 eine friedliche aber unvollendete Revolution?
Was ist Ihre Aufgabe?
Haben Sie versagt in Ihrem Verantwortungsbereich?

Nochmals Danke für Ihre Einladung  –  aber für „Scheingefechte“  bin ich nicht bereit und Ihr „scheindemokratisches Mäntelchen“ will ich auch nicht sein!

Wenn ich die gesamte, hier geschilderte Misere betrachte, bin ich heilfroh, für die AfD Verantwortung zu tragen!
Und wie Sie erkennen können, sind die Streiter für die Demokratie von 1989 nun auch wieder die Streiter für die Demokratie 2019!

Mit freundlichen Grüßen

Gudrun Petzold
Stellv. Kreisvorsitzende
AfD-Kreisverband Nordsachsen
Direktkandidatin WK 36

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