Die Entwicklung zeichnete sich seit vielen Jahren ab: Aufgrund sinkender Kinderzahlen entscheiden sich immer mehr ostdeutsche Gemeinden, ihre Kindertagesstätten (Kitas) zu verkleinern oder ganz zu schließen. Auch Nordsachsen ist betroffen: In Mügeln soll die „Hummelburg“ geschlossen werden. In Belgern stehen aktuell mehrere Kita-Verkleinerungen zur Diskussion.
Auch das vom CDU-Kultusministerium vollmundig angekündigte „Kita-Moratorium“ kann viele Schließungen nicht verhindern. Und der darüber versprochene, bessere Betreuungsschlüssel scheitert oft an den fehlenden Geldern der Kommunen – denn diese werden vom Freistaat Sachsen bei der Kita-Förderung nicht ausreichend unterstützt.
Auch das im zukünftigen Doppelhaushalt 2025/2026 angesetzte Budget ist aus Sicht der AfD-Fraktion Sachsen viel zu gering!
Damit wird auch die Chance, durch die geringere Kinderzahl den Betreuungsschlüssel auf kleinere Gruppen hin anzupassen, vertan!
Eltern müssen nun immer öfter einen langen Anfahrtsweg zur nächsten, mitunter ebenfalls bald von der Schließung bedrohten Kita in Kauf nehmen.
Planungssicherheit für Eltern gibt es kaum noch im CDU/SPD-regierten Sachsen. Eine aktuelle Analyse des „Instituts der deutschen Wirtschaft“ geht bereits jetzt davon aus, dass es in den nächsten Jahren in Ostdeutschland gehäuft zu Kita-Schließungen kommt. Auch Pädagogen blicken somit in eine ungewisse Zukunft, wie die Gewerkschafts-Demonstration in Oschatz am 16.6. gezeigt hat. „Während meiner Ausbildung habe ich gedacht, dass ich mich für einen sicheren Job entscheide“, zitiert die „Oschatzer Allgemeine Zeitung“ dazu einen verzweifelten Erzieher. Da mutet es nur wie bitterer Zynismus an, wenn die FDP-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag nun ostdeutsche Erzieher dazu aufruft, nach Nordrhein-Westfalen zu ziehen. Denn in Westdeutschland fehlt es in einigen Kitas an Erziehern!
https://www.focus.de/finanzen/news/bis-zu-4000-plaetze-ueberfluessig-weshalb-immer-mehr-kitas-im-osten-schliessen_cecef77b-e8d3-4a4c-8deb-7aca5e950dc0.html
Die Ursachen für den Kindermangel und die damit verbundene Kita-Krise sind jedoch viel tiefgründiger zu suchen: Denn durch mangelhafte Familienpolitik haben die Altparteien die Entscheidung für eigene Kinder immer unattraktiver gemacht! National-konservativ regierte Länder wie Ungarn gewähren Familien massive Steuervergünstigungen, staatliche Zuschüsse, günstige Wohnbau-Kredite und auch Unterstützung beim Autokauf. „Die Ergebnisse sind bereits sichtbar: Die Fruchtbarkeitsrate ist von 1,2 im Jahr 2010 auf heute 1,6 gestiegen, die Zahl der Eheschließungen hat sich verdoppelt und die Zahl der Scheidungen und Abtreibungen ist zurückgegangen“, heißt es dazu bei der Zeitung „Ungarn heute“ (https://ungarnheute.hu/news/das-ungarische-system-der-familienfoerderung-wird-beibehalten-und-verbessert-99167/, https://ungarnheute.hu/news/ungarische-geburtenrate-unter-den-besten-in-der-eu-87932/) Von dieser „Willkommenspolitik für Kinder“ sind wir in Deutschland leider noch weit entfernt.
Die sogenannte „Fachkräfte-Einwanderung“ hat uns dagegen weder Erzieher noch ein stabileres Sozialsystem beschert.
In Kindergärten und Schulen wird die Situation durch massive Sprach- und Integrationsprobleme vielmehr weiter massiv verschärft!
Schlecht finanzierte Trostpflaster wie das „Kita-Moratorium“ werden die grundlegenden Missstände nicht beseitigen.
Wir brauchen auch in Sachsen endlich eine Willkommenspolitik für unsere Kinder!